Was sind homöopathische Arzneimittel?
Klar, das sind Globuli, die kleinen Kügelchen. So sind Sie vielleicht schon einmal mit der Homöopathie in Berührung gekommen. Doch was genau verbirgt sich hinter den Zuckerkügelchen?
Homöopathische Arzneimittel werden aus ganz unterschiedlichen Grundsubstanzen hergestellt. Die grösste Anzahl homöopathischer Mittel wird aus pflanzlichem, tierischem oder mineralischem Ursprung hergestellt. Das homöopathische Mittel Arnica zum Beispiel wird aus der Tinktur der ganzen Arnikapflanze generiert. Das tierische Mittel Sepia dagegen wird aus der Tinte des Tintenfisches gewonnen und das mineralische Mittel Aurum metallicum wiederum aus Gold. Darüber hinaus gibt es auch homöopathische Mittel aus sogenannten Nosoden oder Sarkoden. Das sind Krankheitsprodukte oder Organpräparate von Tier, Mensch und Pflanzen wie zum Beispiel das Mittel Thyreoidinum, das aus Schilddrüsenextrakt hergestellt wird. Des Weiteren gibt es auch homöopathische Arzneimittel aus ganz anderen Grundsubstanzen wie beispielsweise das Mittel Penicillinum aus pharmazeutischen Produkten.
Auf Basis der jeweiligen Ausgangs- oder Grundsubstanz werden die homöopathischen Arzneimittel nun durch Verdünnen und Verschütteln hergestellt. Diese Herstellung erfolgt durch professionelle Produzenten, die nach genauen Angaben des amtlichen Homöopathischen Arzneibuchs arbeiten.
Homöopathische Arzneimittel sind sehr sanft und absolut sicher.


Viele der homöopathischen Mittel basieren auf giftigen oder schädlichen Substanzen. Sind diese nun wirklich sicher, wenn sie eingenommen werden? Ja, dies hat bereits Dr. Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, vor mehr als 200 Jahren erforscht. Dabei stellte er fest, dass die giftigen und schädlichen Substanzen in sehr hoher Verdünnung keine Nebenwirkungen mehr hervorrufen. Er fand heraus, dass je stärker die Grundsubstanz verdünnt und verschüttelt wurde, desto länger und tiefgreifender die Wirkung war. Bei einer hohen Verdünnung bleibt am Ende kein einziges Molekül der Ausgangssubstanz erhalten. Somit sind homöopathische Arzneimittel trotz der hochgiftigen Grundsubstanzen völlig sicher. Die verordnete Potenz muss allerdings hoch genug und damit ausreichend genug verdünnt worden sein. Wie kommt nun aber die Ausgangssubstanz zum Globuli? Homöopathische Arzneimittel werden in sogenannten D-Potenzen, C-Potenzen oder Q-Potenzen (teilweise auch LM-Potenzen genannt) hergestellt, die sich jeweils im Verdünnungsfaktor unterscheiden. Die Zahl hinter der Potenzangabe bezieht sich auf die Anzahl der Verdünnungs- und Verschüttelungsvorgänge. Am Beispiel der C30-Potenz schauen wir uns dies nun etwas vereinfacht an. In diesem Fall wird aus der Grundsubstanz durch Zerkleinern, Zerreiben, oder Auflösen eine sogenannte Urtinktur hergestellt. Hiervon gibt man im Verhältnis 1:100 einen Tropfen auf 99 Tropfen einer Alkohol-Wasser-Lösung. Anschliessend wird dieses Gemisch kräftig verschüttelt, wobei die Information der Ausgangssubstanz auf die Trägersubstanz übertragen wird. Von dieser Mischung nimmt man wiederum einen Tropfen auf 99 Tropfen Alkohol-Wasser-Lösung und verschüttelt diese erneut. Dieser Vorgang wird nun 30 Mal wiederholt bis man die Potenz C30 des homöopathischen Arzneimittels erhält. Die somit erhaltene Lösung wird nun verwendet um die Globuli zu benetzen und dadurch die Information des Arzneimittels auf das Zuckerkügelchen zu übertragen.
Die Q-Potenzen werden in einem leicht anderen Verfahren hergestellt. Sie wirken besonders intensiv und können sehr gut dosiert und an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.
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